USA - Von Ost nach West -Niagara Falls-

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Montag, 23.Mai 2011 "NIAGARA FALLS UND WEITER DURCH KANADA"

TAGES-STECKBRIEF

Transport
Stadtrundfahrt Niagara Falls Kanada und Fahrt nach Grand Rapids (Michigan) (~ 660km)

Übernachtung
Holiday Inn Grand Rapids (Grand Rapids)

Bundesstaaten
Ontario (Kanada)
Michigan

TAGES-BERICHT

06:00 Uhr wecken, 07:00 Uhr Koffer vor die Tür, 08:00 Uhr Abfahrt. Dazwischen noch ein bisschen Buchführung und Frühstück. Der Tagesanfang gleicht sich. Nur das Frühstück ist in Kanada etwas anders. Es gibt kein Buffet. Man bekommt einen Teller vorgesetzt. Friss oder stirbt. Bratkartoffeln, zwei Scheiben Bacon, die man fast gar nicht sieht und das obligatorische Rührei. Zwei Scheiben Toast. Fertig. Ach so, Kaffee gibt es auch noch.

Nach diesem feudalen Frühstück treffen wir uns pünktlich an unserem neuen Bus. Es ist die Nummer 97 von Anderson Coach&Travel. Sonst ist aber alles beim Alten. Wir machen eine Sightseeingtour durch Niagara Falls Canada und beginnen an einem zum Festsaal umgebauten ehemaligen Kraftwerk. Der Niagara River ist auch schon vor den eigentlichen Fällen ziemlich wild. Drei kleine Inseln, die "Drei Schwestern" genannt, sind im Fluss. Und ein altes Schiff, welches vor etlichen Jahren hier auf Grund gelaufen ist, kann man sehen. Um die Leute von diesem Schiff zu holen, hat man mehr als eine Woche benötigt. Ich möchte nicht auf diesem Schiff gewesen sein, 200 Meter vor den Fällen.

Nächster Stopp: Hufeisenfall. Was gestern Abend noch in Dunst und Dunkelheit verschwand, ist am heutigen Morgen ein beeindruckendes Naturschauspiel. In einem Halbkreis stürzen die Wassermassen in die Tiefe. Mit wahnsinnigem Getöse. Die ersten Schiffe sind schon unterwegs und wir auch schon wieder.

Ein paar unserer Gruppenmitglieder wollen einen Rundflug mit dem Helikopter machen. Also bringen wir sie zum Helikopterstartplatz. Wir haben hier erst mal ein paar Minuten Freizeit. Der Cappuccino ist sehr lecker, aber mit über vier Dollar auch nicht gerade preiswert. Die Flieger sind versorgt, wir machen einen kleinen Abstecher zum "Whirlpool". Das ist die Stelle, an der der Fluss sich einmal fast komplett im Kreis dreht, bevor er weiter Richtung Ontario River fließt. Beeindruckend. Auch die Seilbahn, welche über den "Whirlpool" fährt, sieht sehr abenteuerlich aus. Wurde von Schweizern gebaut. Es ist schon beachtlich, was Leute für Mühen auf sich nehmen, um anderen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. 16 kanadische Dollar kostet es, sich einmal ans andere Ufer und zurück fahren zu lassen.

Unser Bus ist wieder da, der Helikopter ist also nicht abgestürzt. Nächster Halt ist an einer Aussichtsplattform auf der anderen Seite des Whirlpools. Hier hat man zwar freie Sicht, aber der Ausblick ist nicht so spektakulär, wie vor ein paar Minuten. Weiter geht es, um ein amerikanisches Kraftwerk zu bestaunen. Ist schon imposant, wie das Kraftwerk in die Schlucht des Niagara gebaut ist. Aber sonst ist außer grauem Beton nicht viel zu sehen. Weiter zu einem kleinen Park mit einer sehr hübschen Blumenuhr. Hier sind wieder mal ein paar Minuten mehr Pause. Zeit, eine Zigarette zu rauchen. Es geht aber auch schon wieder los zur letzten Attraktion in Kanada.

Gegen 10:45 Uhr kommen wir an der Anlegestelle der "Maid of the Mist" (Das Mädchen im Dunst) an. Wir bekommen unsere Tickets und laufen einen endlosen Weg zum Fahrstuhl. Es geht runter an das Ufer des Niagaraflusses. Ticket abgeben, blaues Regencape bekommen und wieder anstehen. Es macht Sinn, dass Cape jetzt schon anzuziehen. Die Luftfeuchtigkeit ist hier unten ein wenig höher. Wir steigen auf die kleine Nussschale und es geht auch bald los. Wir fahren zunächst zu den amerikanischen Fällen. Sind diese von der Ferne schon unglaublich, ist es unbeschreiblich, wenn man sich dort befindet, wo das Wasser nach freiem Fall sein Ziel erreicht. Natürlich ist die Luftfeuchtigkeit hier unten noch einmal etwas höher. Man könnte auch sagen, es hat angefangen, ganz schön zu regnen. Hoffentlich überlebt das meine Kamera.

Zwischen dem amerikanischen und kanadischen Fall ist die Ziegeninsel. Auch wenn man inzwischen festgestellt hat, dass es da nie Ziegen sondern nur Schafe gab, hat man am Namen nichts geändert. Unterhalb dieser Insel befinden wir uns und es ist fast trockene Luft. Aber nicht lange. Wir nähern uns dem gewaltigen Horseshoe, dem Hufeisen. Man merkt, wie das kleine Schiffchen gegen die Wassermassen zu kämpfen hat. Ich habe auch gegen Wassermassen zu kämpfen, allerdings gegen die von oben. Es gießt wie aus Eimern. Einen kurzen Schwenk mit der Kamera riskiere ich, dann verstaue ich sie besser unter dem Cape. Wau, das war ein Spektakel. Auch wenn ich dabei ganz schön nass geworden bin. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Wir haben jetzt noch über einen Stunde Zeit. Wir wissen gar nicht, was wir machen sollen. Schließlich sind wir den Luxus von so viel Freizeit gar nicht gewohnt. Also gehen wir erst einmal Mittagessen. Cheeseburger Combo. So mies habe ich bisher noch nie einen Burger vorgesetzt bekommen. Nirgendwo auf der Welt. Die Pommes waren eiskalt. Einzig an der Cola kann man nicht viel falsch machen. Kein kulinarischer Genuss. Immer noch reichlich Zeit übrig. Gehen wir einfach noch einmal die Glitzerstraße hoch und wieder runter. Auch am Mittag ist es hier schon reichlich belebt.

10 Minuten vor der geplanten Abfahrtszeit sind alle wieder da. Einem pünktlichen Start steht nichts im Wege. Wir sind auch ziemlich zügig auf der Autobahn und fahren durch die kanadische Provinz Ontario Richtung Westen. Die Region ist sehr landwirtschaftlich geprägt. Ackerbau und Viehzucht. Und Wasser gibt es hier jede Menge. Naja, wir sind ja auch im Gebiet der großen Seen. Bis zur Grenze gibt es nur eine Kaffeepause. Wir haben ja auch noch reichlich Kilometer vor uns. Das Wetter weiß auch nicht so recht, was es will. Mal scheint die Sonne, mal schauert es. Aber wir sitzen im trockenen Bus.

Wir sind an der amerikanischen Grenze angekommen und müssen ein bisschen Geduld aufbringen. Es dauert, bis unsere Busfahrerin Lori alle Formalitäten geklärt hat. Dann kommen zwei Grenzer durch den Bus und kontrollieren unsere Einreisestempel, die wir in New York bekommen haben. Fertig. Alle Aufregung wegen eventuellen Verstößen gegen die Einfuhrbestimmungen umsonst. Wir fahren weiter und machen eine kurze Pause auf einem Autobahnparkplatz. Es ist jetzt nicht mehr weit, bis nach Grand Rapids, wo sich unser Hotel für die nächste Nacht befindet. Wir fahren bei Flint noch einen Supermarkt an. Vorbei an Lansing, der Hauptstadt des Bundesstaates Michigan, erreichen wir gegen 22:00 Uhr unser "Holiday Inn" in Grand Rapids. Feierabend. Morgen in Chicago wird es bestimmt wieder anstrengend.